Vision Yachts – Knysna

Vision Yachts, bzw. die Vision 444 (die Blaue im Beitragsbild) war unser absoluter Favorit aus den Reihen der Produktionsboote. Das Design war ansprechend, das Platzangebot gut, die Aufteilung fast perfekt, Segelleistung scheint in Ordnung zu sein und der Preis war auch ok. Das Konzept gefiel uns so gut, dass wir im Juni 2022 kurzerhand einen Build Slot gebucht und eine Anzahlung auf die Bau #36 geleistet haben. Im November 2022 waren wir ja sowieso vor Ort um uns die Werft anzusehen und evtl. eine Vision zu segeln.

Was uns richtig gut gefiel war das Layout der Vision 444 und die Materialien, die verwendet wurden. Wir konnten vor Ort mehrere Boote sehen und uns selber überzeugen. Einzig die Navistation, die laut James von Vision ideal platziert ist, hat uns nicht ganz so gut gefallen und der Steuerstand war so geplant, dass man über das Steuer greifen muss um and die Winschen zu kommen. Für Larissa schwierig… Stauraum war auch etwas wenig da aber ansonsten hat die Vision 444 eigentlich alle unsere Erwartungen erfüllt.

Und dann sind wir durch die Werft gelaufen und haben uns das Schiff in verschiedenen Baustadien ansehen können. Zunächst war alles super, bis wir in den Bereich kamen, in dem die Buge der Rümpfe von Hand angepasst wurden. Bilder stelle ich keine hier ein, sonst kommen wir noch in Teufels Küche, was Vision jedoch macht; Sie nehmen einen alten Mold (Form für die Rümpfe zu bauen) mit vorwärts gerichteten Bugen und erstellen erstmal das Rohprodukt. Wenn die Rümpfe dann aus dem Mold kommen, werden die Buge von Hand im unteren Bereich verlängert, sodass ein moderner, rückwärts gerichteter Bug entsteht.

Gleiches wird mit dem Heck bei der ES-Version gemacht. Da werden die Rümpfe hinten verlängert und die Wasserlinie zwischen den Minikielen (die Vision 444 hat Minikiele) und dem Rumpfende aufgebaut, sodass der Körper am Ende „schön aussieht“.

Was Vision damit erreicht: Das Boot sieht zwar moderner aus, und wird auf 44 Fuss gestreckt. Faktisch dürfte es aber nur ein 43 Fuss Boot sein, vielleicht sogar noch etwas kürzer, da sich durch die Maßnahmen ja nichts am Innenraum verändert. Etwas merkwürdig ist das schon aber natürlich billiger, da man keine neuen, teuren Molds herstellen muss. Ähnliches macht übrigens auf St. Francis. Die schneiden allerdings Ihr 50 Fuss Boot ab und machen daraus ein 46 Fuss Boot.

Verarbeitung

Erstmal sieht das alles gut aus, abgesehen von der Geschichte eben. Schaut man aber hinter die Kulissen, sind wir wieder bei den Verkleidungen, die rohe Wände kaschieren. Wo diese Verkleidungen bei Lagoon oder Leopard noch mit Klett an der Decke festgemacht werden, damit man auch mal an Verkabelungen oder sonstige Leitungen kommt, werden diese bei Vision (Stand Nov 2022) mit der Decke verklebt! Zumindest war das in den Rümpfen so. Schranktüren in Selbigen werden nicht eingelassen, sodass eine Flächenbündige Front entsteht – zugegeben, das ist Geschmacksache – und die Verriegelungen sind wie bei so vielen Booten die klassischen „Wohnwagenknöpfe“, die nicht ausstehen können. Ansonsten scheint das Boot ziemlich gut verarbeitet zu sein, alle Möbel sind wie bei Schionning Teil der Konstruktion und tragen zur Stetigkeit des Bootes bei. Und dadurch, dass das Boot lackiert wird, stehen aussen eine Reihe an Designmöglichkeiten zur Verfügung, genau so auch wie innen mit den Materialien.

Fazit

Die Vision 444 war auf jeden Fall das Boot mit den geringsten Kompromissen. Ich glaube, hätte Vision nicht in letzter Sekunde 100’000.- USD mehr für unsere bereits reservierte Bau #36 verlangt – die Gründe dafür sind uns bis heute nicht bekannt – dann hätten wir den Vertrag unterschrieben. Da wir aber alle wissen, das nichts einfach nur so passiert, sind wir im Nachhinein froh, denn im März 2025 wurde erst die Bau #26 ins Wasser gelassen. Bei ca. 6 Booten pro Jahr, wäre unsere Vision 444 dann frühestens Mitte, eher Ende 2026 fertig geworden.

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