Wie alles begann

So genau kann ich das gar nicht mehr nachvollziehen. Tatsache ist jedoch, dass 2020 ein Jahr mir vielen Höhen und Tiefen war. Corona war einfach überall und die Einschränkungen waren echt übel, daran können sich bestimmt alle noch erinnern. Im Oktober 2020 hat uns das Virus dann auch noch beide erwischt, vor allem Larissa hat noch lange danach mit den Folgen gekämpft.

Ich denke diese einschneidende Veränderung hat uns (alle) zum Nachdenken gebraucht. Und das dürfte auch der Hauptgrund gewesen sein, weshalb wir uns über unsere Zukunft und deren Gestaltung angefangen haben Gedanken zu machen. Und wie es der Zufall so wollte, fand in diesem Zeitraum die Vendee Globe statt, bei der Boris Herrmann als erster Deutscher auf seiner Malizia ebenfalls mitgesegelt ist. Das Motto seines Teams: A race we must win! Denn wir haben nunmal nur diese eine Erde auf und mit der wir leben…

Die Idee war geboren! Lass uns irgendwann die Welt bereisen und zwar auf eine Art und Weise, die sich mit den Klimaveränderungen vereinbaren lässt und unseren CO2 Fussabdruck so klein wie möglich hält – was liegt da näher als mit einem Segelboot!

Wann wir diese Reise in Angriff nehmen wollen, war zu dem Zeitpunkt noch völlig unklar. Wir standen ja auch beide noch voll im Berufsleben und hatten noch einen unserer Jungs bei uns wohnen. Trotzdem haben wir angefangen uns mit dem Gedanken ernsthaft auseinander zu setzen. Als Erstes mussten wir wieder lernen, viel lernen… Beide waren mehr oder weniger komplette Anfänger. Über den Zeitraum von gut 2 Jahren machten wir den SBF See, SBF Binnen, Bodenseeschifferpatent, SKS Meilentörn, ein paar Törns als Crew, inklusive Hochsee zwischen La Palma und Madeira. Und als Ultimative Prüfung eine Woche in Kroatien, nur zu zweit auf einem ähnlichen Boot wie unser eigenes.

Wie das Leben manchmal so spielt, fügte sich auf einmal alles zusammen. Die Kinder haben sich beide entschieden auf eigenen Beinen zu stehen, für unsere Unternehmen fanden wir eine Lösung, mit der alle Beteiligten leben konnten und die sicherstellte, dass die LINQ-IT GmbH zumindest in Deutschland eine Zukunft hatte. Und auch unsere Suche nach dem geeigneten, neuen „floating Home“ war am Ende erfolgreich. Zugegeben, Letzteres hat gut 2 Jahre gedauert aber letzten Endes haben wir unser „Traumschiff“ gefunden. Einziger Nachteil – das wurde uns erst im Laufe des Baus bewusst – dieses Boot gab es noch nicht, es wurde also die Bau Nummer #1. Dazu im Blog mehr.

Und so kam es, dass wir im Juli 2024 unser Haus verkauften, und ziemlich genau 1 Jahr später nach Kapstadt ausgewandert sind. Im Oktober 2025 ging es dann endlich los, nach fast 5 Jahren Projektzeit. Ein langer Weg mit vielen Hürden und ob es für uns überhaupt das Richtige war/ist, werden wir erst in ein paar Monaten oder Jahren wissen, frei nach dem Motto: Lieber beim Versuch scheitern, als es gar nicht erst zu versuchen. Denn öfter als nicht ist es so:

Man bereut nicht, was man getan hat, sondern eben das, was man nicht getan hat!

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